Vergleich von Konnektivitätsmethoden auf der letzten Meile

Vergleich von Konnektivitätsmethoden auf der letzten Meile

Beim Thema Netzwerke richten Unternehmen 2022 ihren Fokus auf die letzte Meile. Aber welche Optionen haben sie in puncto Edge-Konnektivität – und welche ist die beste?

Wie das Internet als Ganzes verändern sich auch Konnektivitätsoptionen ständig. Beim Zugriff auf der letzten Meile entwickeln sich die Optionen stetig weiter, insbesondere für Unternehmen, die auf ein Gleichgewicht aus Nutzen, Flexibilität und Risiko achten.

Gartner prognostiziert**, dass bis 2025 75 % der in Unternehmen generierten Daten außerhalb eines traditionellen Rechenzentrums oder der Cloud erstellt und verarbeitet werden** .

Vereinfacht ausgedrückt bedeutet diese Zahl, dass sichere, leistungsstarke vom Rechenzentrum ausgehende Konnektivität für Unternehmensnetzwerke nicht mehr ausreichend ist – vielmehr wird heute End-to-End-Konnektivität gefordert. Aber anhand welcher Faktoren können Sie bei mehreren Konnektivitätsmethoden für die letzte Meile die bestmögliche Methode bestimmen?

Hier ist unser Vergleich der Konnektivitätsoptionen für die letzte Meile. Erfahren Sie jetzt, welcher Ansatz das Optimum an Geschwindigkeit, Sicherheit, Preis-Leistungs-Verhältnis und Flexibilität bietet!

Option 1: Kommerzielles (öffentliches) Internet

Definition: Öffentliche bzw. kommerzielle kabelgebundene Konnektivität für Verbraucher, die den Verbraucherzugriff sowie grundlegende öffentliche Cloud-Dienste umfasst. Die physische Infrastruktur kann aus Kupfer, Koaxialkabel, Glasfaser oder einer Kombination daraus bestehen.

Vorteile: Einfach verfügbar. Eine Option bei anspruchslosen Bandbreitenanforderungen.

Nachteile: Geringe Zuverlässigkeit, mangelnde SLAs, mögliche Verzögerungen bei der Implementierung und fehlende Sicherheitsoptionen auf Anbieterseite.

“Probleme mit der Internetkonnektivität treten häufig auf. Sie schränken die Konnektivität für Unternehmen ein, und niemand will jenseits einer einer oberflächlichen Fehleranalyse Verantwortung übernehmen oder Lösungen anbieten.”

Genau wie Wasser oder Strom ist auch das kommerzielle Internet ein unverzichtbarer und geschätzter Dienst – bis es ausfällt oder aus anderen Gründen nicht verfügbar ist. Der unkomplizierte Anschluss eines kleinen Büro- oder Homeoffice-Standorts über einen handelsüblichen Anbieter kann zunächst verlockend erscheinen; trotz ihrer Verbreitung erweisen sich öffentliche Internetverbindungen aber häufig als unzuverlässig und haben nicht die gleichen strengen Verfügbarkeitsgarantien wie private oder Enterprise-Konnektivitätsoptionen. Probleme mit der Internetkonnektivität treten häufig auf. Die Ursachen sind dabei vielfältig – von Witterungsbedingungen bis hin zu Engpässen bei Spitzenauslastung und unerwartet hoher Nachfrage. Sie schränken die Konnektivität für Unternehmen ein, und niemand will jenseits einer oberflächlichen Fehleranalyse Verantwortung übernehmen oder Lösungen anbieten.

Kontrolle ist ein weiteres Problem beim kommerziellen Internet: Da seine Dienste sich an Verbraucher richten, wird angenommen, dass die Benutzer gleichbleibende Verbrauchsanforderungen haben, die zum Profil eines Privatkunden passen. Bei Unternehmen können sich die Leistungs- und Bandbreitenanforderungen allerdings wesentlich ändern. Wenn ein Unternehmen ein neues Produkt einführt, in einen neuen Markt expandiert oder mit einer anderweitigen Nutzungsspitze rechnet, wird manchmal eine Option mit größerer Bandbreite benötigt, bei der sowohl Upstream- als auch Downstream-Faktoren berücksichtigt werden. Kommerzielles Internet bietet dieses Maß an Kontrolle in der Regel nicht, und neue Unternehmensmeilensteine werden schnell zur Katastrophe, die auch Ihre Gewinne beeinträchtigen kann.

Außerdem ist das öffentliche Internet die unsicherste Option für Unternehmen, die über kein umfassendes und aktuelles Verständnis der Sicherheitsherausforderungen verfügen, die entstehen, wenn man sich „einfach verbindet“. Einfache NAT-Setups (Network Address Translation) reichen nicht aus, um Sie zu retten. Ransomware- und Malware-Angriffe machen Internetbenutzern in Unternehmen ständig zu schaffen und sind aufgrund des Krieges in der Ukraine zuletzt rasant in die Höhe geschossen – ein absoluter Dealbreaker für Unternehmen, die ihren Betrieb schützen möchten.

Wie können Sie Ihr Unternehmen vor den Sicherheitsproblemen des öffentlichen Internets schützen? Antworten finden Sie hier.

Option 2: FWA/LTE (4G, 5G)

Definition: Fixed-Wireless Access (FWA) bzw. LTE ist eine Alternative für Internetanbieter, Konnektivität auf der letzten Meile für kleine Unternehmen und Privathaushalte bereitzustellen. Bei LTE- oder Mobilfunk-Anbieteroptionen kann diese letzte Meile sogar beweglich sein.

Vorteile: Es wird erwartet, dass FWA- und LTE-Optionen ISPs mit zunehmender Reichweite von Wireless-Technologien kostengünstigere Alternativen oder Ersatzpfade zum Kupfer-, Koaxialkabel- und Glasfasermix bieten werden, insbesondere an Orten, an denen es für ISPs bislang zu kostspielig war, ältere Technologien zu modernisieren oder neue Kabel zu verlegen.

Nachteile: Sofern es nicht ausdrücklich in einem privaten oder geschlossenen APN bereitgestellt wird, ist LTE mit den gleichen Problemen verbunden wie das öffentliche Internet: mangelnde Zuverlässigkeit, Kontrolle und Sicherheit. Außerdem kommt es häufig zu übermäßiger Datennutzung, und selbst ehemals unbegrenzte Tarife müssen komplexeren Optionen weichen, die Kosten kaschieren können, bis es zu spät ist.

Fixed-Wireless Access ist in der Regel für eine große Menge an Teilnehmern ausgelegt, die spezielle externe Antennen verwenden, insbesondere frequenz-/bandgesteuerte Hardware. So sollen die Unsicherheiten und das Chaos vermieden werden, die in Mobilfunknetzen auftreten können, welche für Internet- oder Datenübertragungsanforderungen genutzt werden. Das ist die gute Neuigkeit – und gleichzeitig auch die schlechte. Wie das kommerzielle Internet bietet auch FWA Unternehmen eine unkomplizierte „Plug-and-Play“-Konnektivität, was praktisch ist, wenn die Anwesenheit in Ihrem Büro häufig schwankt und Ihre Mitarbeitenden abwechselnd vor Ort und im Homeoffice arbeiten.

Der Nachteil ist, dass FWA alle Probleme des kommerziellen Internets mit sich bringt – und häufig auch eine niedrigere insgesamt verfügbare Bandbreite oder monatliche Datenbegrenzung. Und wenn Ihr Unternehmen in einer ländlichen Gegend ansässig ist, kann es sogar noch häufiger zu Problemen mit der Konnektivität auf der letzten Meile kommen. Auch auf die Servicequalität sollten Unternehmen achten. Die Anbieter richten ihre Dienste in der Regel nach den Bedürfnissen von Verbrauchern aus, was zum Problem werden kann, wenn Ihr Unternehmen eine konsistente Verfügbarkeit der Upstream- oder Downstream-Bandbreite benötigt. Es kann in mancher Hinsicht zuverlässiger sein als physische Glasfaseroptionen, was physische Störungen betrifft, allerdings ist es anfälliger für Probleme im Hochfrequenzbereich, deren Erkennung und Behebung spezielle Kenntnisse oder Geräte erfordern kann.

Legen Sie Wert auf Kostensenkungen für Ihr Unternehmen? Hier sind drei Wege zu einem kostengünstigeren Netzwerk.

Option 3: (private) Dark Fiber- / Wellenlängendienste

Definition: „Dark Fiber“ bezeichnet Glasfaserkabel, die bereits verlegt wurden, aber noch oder aktuell nicht in Verwendung sind. Als „Wellenlängendienste“ wird die Beleuchtung einer bestimmten „Farbe“ eines Glasfasernetzes bezeichnet, das für einen einzelnen Kunden vorgesehen ist.

Vorteile: Durch die Aktivierung ungenutzter Glasfaserkabel oder Wellenlängen können größere Unternehmen ihre verfügbare Bandbreite für Netzwerkanwendungen auf ein Niveau weit jenseits der Kapazitäten und Fähigkeiten vorhandener, von Anbietern belegter Kabeltechnologien skalieren.

Nachteile: Die Bereitstellung und der Betrieb dieser lichtbasierten Netzwerke können kostspielig sein. Die Implementierung und Instandhaltung erfordern qualifiziertes Personal und spezielle Geräte.

Private Glasfaserkabel können zwar für kommerzielles Internet verwendet werden, erweitern aber auch die Möglichkeiten des kommerziellen Internets: Sie bieten mehr Zuverlässigkeit, eine bessere Kontrolle und mehr Optionen für die Implementierung mehrschichtiger Sicherheit. Mit Dark Fiber bekommen Sie zwar einen privaten, allerdings keinen einfachen Zugriff. Unabhängig davon, ob Sie Ihr eigenes Netzwerk aufbauen oder das eines Providers mieten, verlangt die Nutzung von Glasfaserkabeln ein großes Engagement und in einigen Fällen spezielle Lizenzen oder behördliche Vereinbarungen.

Mit der Verwaltung Ihres eigenen Dark Fiber- oder wellenlängenbasierten Netzwerks werden Sie außerdem zu Ihrem eigenen Provider – was kostspielig und zeitraubend werden kann, da Ihre Infrastruktur konstant überwacht werden muss. Und wenn Sie sich für das Mietmodell entscheiden, kann Ihr Unternehmen wiederum mit vielen der Probleme mit kommerziellen Anbietern konfrontiert werden – unter anderem mangelnder Verfügbarkeit in bestimmten Regionen und überzogenen Supportversprechen.

Was die Konnektivität auf der letzten Meile betrifft, sind Glasfaserkabel für eine kleine Gruppe von Unternehmen sinnvoll, die ein dediziertes optisches Netzwerk benötigen. Da der Kern des Netzwerkelements passiv ist (Glas), kann es erneuert werden, indem Sie die Komponenten austauschen, die die Dark Fiber zum Leuchten bringen – nur die aktiven Elemente. Benötigen Sie beispielsweise kapazitätsstarke Verbindungen zwischen mehreren Standorten und Rechenzentren für Echtzeitreplikation und große Datenübertragungen sowie die vollständige Kontrolle über Ihre Infrastruktur, ist Glasfaser genau das Richtige für Sie.

Ein Mindest-Benchmark hierfür sind Anwendungen, die 10 Gbit/s Durchsatz, äußerst niedrige Latenz und spezielles Routing benötigen. Es sollte auch nicht vergessen werden, dass beispielsweise eine Umstellung auf 100 Gbit/s keine Neuverlegung von Glasfasern erfordert, sondern lediglich eine Aufrüstung der Transceiver und Verstärker, die an beiden Enden oder für längere Strecken verwendet werden können. Ansonsten bedeutet das für die meisten Unternehmen einfach zu viel Leistung (und zu hohe Kosten).

Option 4: SD-WAN

Definition: Ein virtuelles softwaredefiniertes Wide-Area Network (SD-WAN), das Unternehmen die Nutzung jeder beliebigen Kombination von Übertragungsdiensten ermöglicht – inklusive LTE und kommerzieller Breitband-Internetdienste –, um Benutzern überall eine sichere Verbindung zu den Anwendungen zu ermöglichen, die sie brauchen.

Vorteile: Leitet den Datenverkehr sicher und intelligent durch das WAN eines Kunden, vom Edge direkt zu vertrauenswürdigen SaaS- und IaaS-Anbietern. Auf Basis von Faktoren wie Latenz, Jitter oder optimalen Routing-Pfaden zu bestimmten Diensten können automatisch Entscheidungen zu Pfaden oder Pfadkombinationen über öffentliche und private Konnektivitätsoptionen hinweg getroffen werden – auch wenn sich diese aufgrund von Auslastung oder Ausfällen in Echtzeit ändern.

Nachteile: Nicht alle Lösungen haben die gleichen Vorteile. Bewerten Sie neue Anbieter, die durch eine intelligentere Handhabung der Workload-Optimierung und Sicherheitsfunktionen mehr Effizienz ermöglichen.

Im Gegensatz zu den anderen Optionen, die weiter oben diskutiert wurden, ermöglicht SD-WAN Unternehmen eine direktere Kontrolle über ihre Netzwerke auf der letzten Meile sowie mehr Flexibilität. Kunden können den Datenverkehr sicher und intelligent an vertrauenswürdige Anbieter leiten, um geringere Kosten, weniger Hops, End-to-End-Sicherheit und eine bessere Netzwerkleistung zu erzielen. Doch nicht alle Anbieter sind gleich. Stellen Sie Recherchen an und entscheiden Sie sich für einen vertrauenswürdigen Anbieter mit großem Marktanteil und aktuellen SD-WAN-Funktionen, um Engpässe oder Probleme beim Netzwerkmanagement zu vermeiden.

Unternehmen, die eine optimierte SD-WAN-Konnektivität bis zur letzten Meile benötigen, bietet Megaport Virtual Edge (MVE) optimale Konnektivität von der Zweigstelle zur Cloud über ein privates softwaredefiniertes Netzwerk (SDN). Mit MVE können Unternehmen SD-WAN-Gateways, virtuelle Router und integrierte Transit-Gateways innerhalb von Minuten statt Monaten bereitstellen. Zudem ist die Lösung bei den branchenweit besten SD-WAN-Anbietern integriert.

Fazit

Aufgrund von schlechter Leistung, Sicherheitsproblemen und mangelnder Kontrolle ist kommerzielles bzw. öffentliches Internet eine tolle Backup-Lösung, wird jedoch nicht als primärer oder gar einziger Pfad empfohlen. FWA oder LTE tritt als ideale Alternative auf, wird in der Regel jedoch auf den gleichen Geräten und Pfaden gehandhabt und geroutet wie kommerzielles Internet. Dark Fiber- oder Wellenlängendienste eignen sich für bestimmte Anwendungsfälle, können aber kurz- und längerfristig äußerst kostspielig werden.

In den meisten Fällen ist SD-WAN für Unternehmen zunehmend eine Überlegung wert. Und mit einem durch MVE optimierten SD-WAN, bereitgestellt von einem der Integrationspartner von Megaport, erhalten Sie eine leistungsstarke und anpassbare Option, die Sie im Einklang mit dem Wachstum Ihres Unternehmens skalieren können.

Weitere Informationen zu MVE finden Sie hier.

 

 

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